Angeblich arbeiten in Spangdahlem „mehrere Hundert deutsche Zivilbeschäftigte“. Rechnen wir mal mit 300, obwohl diese Zahl zu hoch gegriffen scheint. Damit ist jeder dieser Reibachmacher im Jahr für drei Stunden Kampfjetlärm im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz verantwortlich – also grob gerechnet für einen verlärmten Tag. Haben wir von dort jemals Entschuldigungen gehört? Haben diese Leute Geld gesammelt, um uns wenigstens symbolisch für jahrzehntelangen Kampfjetterror zu entschädigen? Nein, weil sie doch irgendwie überhaupt gar nichts mit dem Kampfjetlärm der US Air Base zu tun haben wollen. Auch die Vermieter bleiben beim Thema der angerichteten Schäden ihrer Mieter hinter den Fußleisten versteckt. Der US-Anbetungsexperte Michael Billen (CDU) glaubt fest daran, dass ein paar Hundert Kriegsgewinnler aus der Eifel auch weiterhin von der zerstörten Lebensqualität im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz profitieren.
Wir halten es für wenig wahrscheinlich, dass mit dem US-Truppenteilabzug aus Deutschland auch die letzte US-Kampfjetstaffel aus Deutschland verschwindet. Sie wird in den nächsten Jahren aus ganz anderen Gründen verschwinden: Weil die Proteste der Bürger der Region so viel Druck auf die Politik ausüben, dass es der US Air Force nicht länger gestattet werden kann, ihren Regelübungs- und -ausbildungsbetrieb im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz durchzuführen. Das ist der einzige Weg, ihnen auch zu signalisieren, dass sie sich die Verlagerung von Osprey-Kipprotorflugzeugen aus Mildenhall aus dem Kopf schlagen können. Die Zeiten, in denen sie uns gewohnheitsmäßig mit dem Lärm ihrer Übungsflüge terrorisieren dürfen, sind bald vorbei.
Zum Archiv mit allen Artikeln