Für unsere Situation ist nur wichtig, ob die Spangahlemer Staffel und Piloten in Ramstein abgezogen werden. Das würde uns eine Zeit lang Erleichterung verschaffen, bis das immer noch grundgesetzwidrig handelnde Verteidigungsministerium die entstanden Lärmlücken mit Belgiern, Niederländern, Italienern und deutschen Geschwadern aufgefüllt hat. Bleibt die Belastung durch die US Air Force ungebremst erhalten, eskaliert das Problem lediglich schneller zu einer Lösung hin. Das ist wie mit einem festklebenden Pflaster: Man kann es schnell oder langsam abziehen. Am Ende landet es doch im Mülleimer, genau wie Bürgerverachter in den Landesregierungen und der Bundesregierung in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden werden.
In Rheinland-Pfalz ist jetzt schon abzusehen, dass Malu Dreyer den militärfanatischenden Innnenminister Lewentz weglächeln muss, damit er sie nicht mit nach unten reißt. Im Saarland wird sich die CDU-Mannschaft fragen, ob das Modell „Einer sagt, wo’s langgeht“ noch attraktiv ist, wenn es zum Verlust des eigenen Landtagsmandats kommt. Und die Saar-SPD wird Morgenluft riechen. Die Gretchenfrage „Sag, wie hältst du’s mit dem Militär?“ wird es rappeln lassen im Karton – unabhängig von einem US-Truppenabzug.
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