Von einem Leser aus Birkenheide
Am 13. Juli 2020 machte ich mich auf den Weg zur Hardthöhe nach Bonn. Im Gepäck ein Transparent mit der Aufschrift “TRA LAUTER – 800 Std.”, Sonnenschutz und eine Flasche Wasser für die Zeit dort. Ich erreichte die Hardthöhe am späten Vormittag und platzierte mich mit meiner Botschaft vor der Pforte Nord. Neben meinem Transparent, das ich auf dem Gehweg ausgebreitet hatte, nahm ich für längere Zeit Platz.
An der Torausfahrt herrschte reger Autoverkehr, vereinzelt kamen auch Passanten vorbei. Angesprochen wurde ich zunächst nicht, weder von dem Wachpersonal, noch von sonstigen Fußgängern. Trotzdem schauten viele in meine Richtung und versuchten die paar Zeilen im Vorbeifahren zu lesen. Ein einziger Passant sprach mich auf die Zeilen an, die schwarz auf weißem Grund aufgesprüht standen. Ich erklärte ihm was TRA LAUTER bedeutet und erzählte ihm woher ich komme und warum ich hier bin. Er konnte nicht glauben, was ich ihm berichtet habe, war erstaunt, wie es in unserer Region am Himmel zugeht. Kampfjetlärm stundenlang jeden Werktag, Herculesflüge im Kreis, Start- und Landeanflüge vom Militärtransportmaschinen, Luftbetankungen über bewohntem Gebiet. Und hier an der Schaltzentrale der Macht, absolute Ruhe am Himmel. So lässt es sich ruhig leben, wenn man den Lärm und Dreck wo anders abladen kann, wie zum Beispiel in der Pfalz und Saarland.
Nachmittag fuhr ich heim in die Pfalz, einigermaßen zufrieden mit meiner Botschaft. Sicher ist, ich komme wieder.
Zum Archiv mit allen Artikeln