Landstuhler Bürgermeister: „Es ist immer wieder erstaunlich, was alles den flugbetrieblichen Bestimmungen entspricht“
Die POLYGONE-Anlage bei Bann sorgt dafür, dass im hiesigen Luftraum zusätzlich zu den Kampfjets der Bundesluftwaffe ständig ausländische Piloten üben, die hier nicht einmal stationiert sind: Italiener, Belgier, Niederländer, Schweizer, Israelis und andere. Aber das ist nicht alles. Deutsches und ausländisches Militär üben auch noch mit Hubschraubern und Transportmaschinen die elektronische Kriegsführung, d.h. den Umgang mit gegnerischem Radar. Damit ist die POLYGONE-Anlage einer der Gründe, warum wir hier mehr militärischen Übungsfluglärm etragen müssen als alle anderen in Deutschland. Der Landstuhler Bürgermeister Degenhardt berichtet von Geknatter im Dunkeln und Beschwerden der Bürger.
Der Leiter des deutschen Teils der POLYGONE, Thomas Emig, täte gut daran, unseren Vorschlag zu unterstützen: Abbau der Radarstationen, die den militärischen Fluglärm anziehen wie ein Misthaufen die Fliegen. Die Franzosen haben die Stationen auf ihrer Seite bereits abgebaut – so viel zu dem „trinationalen“ Status der Einrichtung, der immer wieder als Vorwand hergenommen wird, warum man angeblich nichts ändern könne. Würden in Bann lediglich das Auswertungs- und Kontrollzentrum verbleiben und die Radarstationen in Bann und Pirmasens abgebaut und verlagert werden – vielleicht reißen sich ja Belgier oder Niederländer darum – könnten sogar die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Auch der Dümmste müsste mittlerweile verstanden haben, dass militärischer Fluglärm keine Arbeitsplätze schafft oder erhält. Keiner der Militärpiloten macht eine Zwischenlandung, um sich ein Brötchen zu kaufen. Das sind alles Fremde, die anreisen, lärmen und abreisen.
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