Vielen Betroffenen im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz fällt seit Jahren auf, dass die Zeitungen der Region bei sämtlichen Kampfjetlärm-Unverschämtheiten schweigen. Ob mehrere Überschallknalle am Tag, stundenlanges Kreisen in geringer Höhe über immer denselben Orten, Massenverlärmung mit einer zweistelligen Anzahl an Kampfjets, Verlärmung der Mittagszeit oder einfach die schiere Anzahl verlärmter Stunden wie nirgendwo sonst in Deutschland – es ist nicht berichtenswert. Ganz anders im Rest Deutschlands: Bei jedem seltenen Kampfjet-Überflug oder gelegentlichen Überschallknall überschlagen sich dort die Zeitungen. Was könnte der Grund für die Zurückhaltung der hiesigen Presse sein?
Der Berliner Tagesspiegel, der sich keineswegs eine übermäßig kritische Haltung zur Bundesregierung vorwerfen lassen muss, hat sich verplappert und wurde erwischt. Ralf Hanselle vom Cicero ist es aufgefallen: „In einem eigentlich harmlosen Porträt des einstigen Regierungssprechers Steffen Seibert berichtete Tagesspiegel-Redakteur Georg Ismar … darüber, wie die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Vorabend wichtiger Bund-Länder-Treffen zur Corona-Lage ausgewählte Journalisten zusammengerufen habe, um diese auf die harte Lockdown-Schiene der Regierung einzuschwören.“
Die Presse diente also als Propagandaabteilung der Bundesregierung für ihre Corona-Politik. Und wie ist es bei der Politik der Kampfjetlärmkonzentration im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz? Bleibt denn bei der auffälligen Zurückhaltung zum Thema eine andere Erklärung übrig als „gute Ratschläge“ der Bundesregierung für die Zeitungen der Region?
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