Es ist ja nicht so, dass man diesen Militaristenscheiß mal vergessen könnte, weil ein paar Tage Ruhe wäre. Das ist uns im Lärmreservat Saar-Hunsrück (auch als Naturpark Saar-Hunsrück bezeichnet) nicht gegönnt. Jeden und jeden Tag wird man daran erinnert, z.B. wenn um 18.12 Uhr zwei Kampfjets übers Dorf fauchen. Und fertig sind sie auch um 19 Uhr noch nicht. Leider.
Der diensthabende Offizier in Büchel, Major L., war überzeugt davon, dass ich weder sein Bürger bin noch ihn bezahle, und ich auch nicht wissen dürfe, ob die gerade fliegenden Jets von Büchel aus gestartet sind. Und die Leitung solle ich freigeben. Offensichtlich bin ich nicht der einzige, der sich über diesen kriminellen Lärm beschwert. Oder wartet er etwa über ein öffentlich erreichbares Telefon auf die Order, mit seinen Tornados eine von den 20 US-Atombomben in die neuen Bundesländer zu schleppen (viel weiter schaffen es die Tornados mit dieser Last nicht, ein teuflisches Relikt aus dem kalten Krieg)? Soldaten dieser Art sind sicher gerne dabei, wenn die Bundeswehr wie in Heiligendamm gegen die Bürger statt wie ursprünglich vorgesehen zum Schutz der Bürger eingesetzt wird.
Um 19.52 Uhr geben diese Kostenfaktoren wieder richtig Gas, damit meine Gutenachtgeschichte den richtigen Sound bekommt. Absicht? Nein, wir sind denen bloß egal. Und unserer Kriegskanzlerin, die dies verantwortet, auch. Der Lärmterror ging übrigens bis 20.52 Uhr.
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