"Rotzpott" (vielleicht als Abwandlung von Hot Spot) ist die interne Bezeichnung bei der Luftwaffe für das Lärmghetto um Ramstein und Spangdahlem, also für die TRA LAUTER, wo die US-Amerikaner mit ihren Jets und Transportern für eine mehr als ausreichende Grundlast sorgen und trotzdem noch jeglicher andere Lärm "hineingerotzt" wird. Dies hat ein Vorstandsmitglied der BI in einem längeren Telefonat mit Major S., einem Mitarbeiter von Oberst Rau (Leiter der Abt. Flugbetrieb), erfahren. Dass unsere Heimat mitnichten bloß gleichmäßig anteilig mit militärischem Fluglärm belastet wird, wie Schreiben des Luftwaffenamts und des Verteidigungsministeriums gerne glauben machen wollen, wissen wir schon lange. Einige Mitarbeiter haben uns schon mitgeteilt, dass unsere Region ihr Sorgenkind ist. Aber Major S. hat auch zugegeben, dass das Luftwaffenamt sich 2007 bei den Amerikanern bitter darüber beschwert hat, dass diese den Krach machen und die Soldaten des Luftwaffenamts dann den Ärger und die Beschwerden der Bevölkerung abbekommen.
Der Hinweis, dass das Luftwaffenamt nur Befehlsempfänger ist, musste natürlich kommen. Soldaten verstecken sich gerne hinter ihren Befehlen. Als Bürger in Uniform sind sie aber ermächtigt und verpflichtet, Befehle zu verweigern, wenn diese gegen Recht oder ihr Moralempfinden verstoßen. Im Fall der Übungs- und Kriegsflüge der US-Airforce zum Zweck der Vorbereitung und Führung volkerrechts- und grundgesetzwidriger Angriffskriege sollte beides zutreffen.
Was das Luftwaffenamt aber in jedem Fall machen kann, ist die Entlastung unserer Heimat von Flügen der Bundesluftwaffe und anderer Ausländer. Der Krach der US-Airforce ist schon mehr als wir ertragen können. Da muss man wirklich nicht die Lärmlöcher auffüllen, wenn eine US-Staffel mal verlegt ist oder abends keine Lust hat, was immer wieder gerne gemacht wird. Schließlich jucken die neuen Eurofighter.
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