Dr. Jürgen Todenhöfer beschreibt die Lage im Irak:
Die US-Truppen kämpfen nicht gegen 1000 Al Kaida-Kämpfer, sondern gegen 130.000 Iraker im Widerstand. [...] Wir erfahren nicht die Wahrheit. Wir sehen nicht den wahren Krieg. Das Pentagon führt die Journalisten immer nur dorthin, wo das seiner Propaganda nutzt. Das sind vor allem die Al Kaida-Anschläge. Aber diese Al Kaida-Anschläge machen weniger als ein Hundertstel der täglichen militärischen Aktionen aus. Wir haben pro Tag im Durchschnitt über 200 militärische Aktionen im Irak. Etwa 100 dieser militärischen Aktionen führen die USA aus, das sind Bombardierungen, Razzien, Schießereien. Dazu kommt etwa die gleiche Anzahl von militärischen Aktionen des legitimen irakischen Widerstandes, also auch etwa 100. Legitim ist dieser Widerstand deshalb, weil er sich an die Genfer Konvention hält und Zivilisten schont. Über beides wird nicht berichtet, weil das Pentagon gegenüber der amerikanischen Bevölkerung nicht zugeben will, dass weiter in großer Zahl militärische Aktionen gegen die irakische Bevölkerung durchgeführt werden, und weil das Pentagon nicht zugeben möchte, dass es einen massiven irakischen Widerstand gibt, der gegen die amerikanische Besatzung kämpft und von einer großen Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird. Die US-Regierung könnte dann nicht mehr behaupten, sie führe einen Krieg gegen Al Kaida.
Und dafür werden sie von unserer Kanzlerin, unserem Verteidigungsminister, US-Fanboys wie Kurt Beck und Karl-Peter Bruch und Fanatikern wie dem Ramsteiner Bürgermeister Layes unterstützt.
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