Der Standard schreibt:
Verteidigungsminister Franz Josef Jung hatte bei der Verabschiedung der 200 Soldaten starken Einheit gesagt, die Bevölkerung müsse sich darüber im Klaren sein, dass der Einsatz auch Gefahr für Leib und Leben bedeute.
Damit will er letztlich ausdrücken, dass die Bevölkerung (die bekannterweise die Auslandseinsätze der Bundeswehr mehrheitlich ablehnt) letztlich dafür verantwortlich sei, dass er deutsche Soldaten nach Afghanistan schickt. So wie man einem Kind sagt "Wenn du dies oder jenes tust, dann musst du dir im Klaren sein, dass ...". Geschickte Rhetorik, die sicherlich von der BILD-Zeitung tatkräftig unterstützt werden wird.
Jung muss nicht der Bevölkerung sagen, dass die Soldaten sterben oder verkrüppelt werden können, er muss das sich selbst, der Kanzlerin und den Eltern der Soldaten sagen, damit diese mit ihren Kindern ein ernstes Gespräch darüber führen, was Verteidigung ist - und was nicht.
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