Warum? Weil er in Afghanistan den US-Truppen bei ihrem Überfall hilft? Natürlich nicht, diese Grundgesetzmissachtung wollen wir mal nicht so eng sehen, Merkel und Jung tun es auch nicht. Nein, wegen der vorgeschobenen Begründung
er habe die "Zurückhaltungspflicht" eines deutschen Soldatens beim Kriegführen und drüber reden verletzt, dem Ansehen der Bundeswehr geschadet, sich in nicht zulässiger Weise politisch betätigt und allgemein gegen seine "Pflicht zum treuen Dienen" verstoßen.
So liest man es u.a. auf Radio Utopie, wo beschrieben wird, wie die Bundeswehrführung Offizier Rose, einen aufrichtigen Soldaten, fertigmachen will.
Während ein KSK-Kommisskopp wegen seiner Drohung an Offizier Rose
Ich beurteile sie als Feind im Inneren und werde mein Handeln daran ausrichten, diesen Feind im Schwerpunkt zu zerschlagen. Die Phase des 68er Marsches ist beendet, kehren Sie um in den Gulag der politischen Korrektheit oder in die Sümpfe des Steinzeitmarxismus, dem Sie entkrochen sind. Sie werden beobachtet, nein nicht von impotenten instrumentalisierten Diensten, sondern von Offizieren einer neuen Generation, die handeln werden, wenn es die Zeit erforderlich macht.
lediglich einen Verweis bekam, soll Offizier Rose wegen
Der amtierende Inspekteur des deutschen Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, verkündete: "Wir brauchen den archaischen Kämpfer!". Und ein Fallschirmjäger-Kamerad ergänzte im selben Geiste: "Man muss sich diesen archaischen Kämpfer vorstellen als einen Kolonialkrieger, der fern der Heimat nach eigenen Gesetzen lebt und handelt." Dieser Inspekteur ist nach wie vor unbeschadet in Amt und Würden. Solche Äußerungen geschehen seit der Endphase des Verteidigungsministers Wörner, und es hat sich nach dem Ende des Kalten Krieges verstärkt. Wenn man also von ganz oben her diesen wehrmachtsinspirierten Kämpferkult predigt, solche Latrinenparolen ausgibt, die sich dann kaskadenartig über alle Hierarchieebenen ergießen, dann muss man sich nicht wundern, wenn an unterster Ebene solche Kloaken entstehen wie in Calw oder in Coesfeld. Der Fisch beginnt bekanntlich vom Kopfe her zu stinken.
3000 Euro zahlen, laut Radio Utopie maßgeblich vorangetrieben durch den FDP-Unternehmensberater Rainer Stinner, welcher Rose beim Verteidigungsministerium wegen seiner pazifistischen Äußerungen anzeigte. Der Herr ist übrigens Beisitzer der NATO-Lobby "Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V.", Mitglied im Verteidigungsausschuss, stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, Mitglied der mächtigen US-Handelskammer ("American Chamber of Commerce", AmCham) und Mitglied der "Parlamentarischen Versammlung der NATO".
Die Kriegskanzlerin hat die Bundeswehr eben sauber zu einer "Interventionsarmee" (auf Deutsch: Angriffsarmee) umbauen lassen, da passen pazifistisch mitdenkende Offiziere nicht mehr hinein, die zur Bundeswehr gegangen sind, um im Bedarfsfall ihr Land zu verteidigen.
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