Es ist Sommer und Badewetter! Was macht man im Urlaub, wenn man zu Hause geblieben ist? Klar: Schwimmbad. Im nördlichen Saarland gibt es sehr schöne Freibäder, da wäre es doch eine gute Idee, heute mal einen Tag im Freibad zu verbringen.
Dass heute ein schöner Tag ist, dachten auch unsere lieben amerikanischen Freunde aus Spangdahlem. Um 11.00 Uhr wurden wir bei der Ankunft im Freibad von 2 kreisenden A-10 begrüßt. Ein schwerer US-Transporter sagte fauchend kurz "Hallo", dann wurden die beiden A-10 von 4 anderen Kampfjets (vermutlich F-16) abgelöst, die am Himmel die tollsten Pirouetten drehten. Das tieffrequente Dröhnen dauerte ohne Pause von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr.
Spätestens jetzt hätte ich als Tourist gewusst, dass dies mein letzter Urlaub im Saarland war.
Wir waren tapfer und blieben noch. Als aber dann um 14.00 Uhr das Dröhnen wieder anfing, gaben wir entnervt auf und gingen. Zu Hause kann man wenigstens die Fenster schließen und so den Lärm etwas dämpfen.
Spätestens jetzt hätte ich als Tourist gewusst, dass dies nicht nur mein letzter Urlaub sondern auch mein letzter Urlaubstag im Saarland war. Um mir keinen weiteren kostbaren Urlaubstag durch diesen sinnlosen und massiven Dauerlärm verderben zu lassen, wäre ich abgereist. Den weiteren Schriftverkehr mit dem Reiseveranstalter hätte mein Anwalt erledigt.
Ich bin erschüttert, was aus meiner Heimat geworden ist. So schlimm war es früher nicht, dass der Lärm über eine Stunde am Stück angedauert hat. Wer behauptet, dass es früher schlimmer war, der lügt. Es ist kaum zu glauben, wie Landes- und Bundesregierung in Einigkeit ein ganzes Bundesland verkommen lassen, ein Land, das wenig Industrie aber eine schöne Landschaft besitzt und daher auf den Tourismus angewiesen ist. Wer ernsthaft und öffentlich bezweifelt oder nicht wissen will, dass dieser unnötige Dauerlärm erheblichen negativen Einfluss auf den Tourismus hat, der mag alle möglichen Interessen haben - am Saarland liegt ihm aber nichts.
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