In diversen Flugzeugforen werden diejenigen, die sich die Diskriminierung und krankmachende Belästigung durch militärischen Fluglärm und den JP-8-Treibstoff nicht mehr bieten lassen wollen, als Spinner und intolerante Hetzer beschimpft. Woher kommt eigentlich dieser Anspruch der Flugzeugfans, dass wir uns krank machen lassen sollen, damit sie - wenn ihnen mal danach ist - hierhin kommen und Bilder schießen können? Woher kommt die Idee, dass für Familien der ohrenbetäubende und tägliche Lärm zumutbar sein soll, nur weil er für manche Fans Musik in den Ohren ist? Diese durch nichts gerechtfertigte Anspruchshaltung lese ich immer wieder, nur gelegentlich unterbrochen von Beiträgen vernünftiger Flugzeugfans, die darauf hinweisen, dass nicht alle die Geräusche mögen, und dass die Manöver nun wirklich nicht über Ortschaften stattfinden müssen.
Aber auch die vernünftigen Fans scheinen keinen Gedanken daran zu verschwenden, wozu die US-Airforce hier übt. Es weiß zwar keiner mehr so genau, mit welchem Grund die USA einen souveränen Staat überfallen hat, aber alle scheinen doch irgendwie zu wissen, dass es eine angeblich gerechtfertigte Reaktion auf eine zusammengerührte Brühe aus WTC-Anschlag, Taliban, Bin Laden und Terroristen allgemein war. Brav wie ein Schoßhund trottet die Bundesregierung (gegen den Willen der Bevölkerung) mit und verkauft das Debakel ihren Steuerzahlern als notwendige, friedenserhaltende Maßnahme. Ein paar Bilder von kleinen Mädchen, die jetzt in die Schule gehen können, und die ohne die lieben westlichen Soldaten in dunklen Löchern hausen müssten, lullen die deutsche Bevölkerung ein.
Abgesehen von aller Debatte über die Notwendigkeit dieser Flüge bleibt immer noch die Frage: Mit welchem Recht setzt sich das Verteidigungsministerium über das im Grundgesetz verankerte Recht auf Gleichbehandlung hinweg und konzentriert diese Übungsflüge in wenigen Gebieten? Die Flugzeugfans in ganz Deutschland sollten das gleiche Recht auf diese Musik über ihren Häusern haben wie die Flugzeugfans, die in der Übungszone TRA LAUTER leben.
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