Offensichtlich hat das Thema viele interessiert, auch solche, die nicht vom Lärm der Kampfjets betroffen sind. Die Zugriffe auf unsere Seiten sind auf das Zehnfache gestiegen. Was ist denn nun dran an der Sache? Klar halten Unbedarfte den Bericht für unglaublich. Und das niederländische Militär dementiert. Damit ist doch alles klar, nicht? Aber kommt uns das nicht bekannt vor? Ausländisches Militär stellt Sauereien an, Betroffene protestieren, Militär dementiert, Betroffene werden (nicht vom Militär sondern von willfährigen Militärfans) lächerlich gemacht. Und dann hoffen die Täter, dass die Sache in Vergessenheit gerät. Im Fall des US-Amokflugs in Nattenheim hat das nicht geklappt, da hat sich das US-Militär entschuldigt. Was wird bei der Laseraktion herauskommen? Da in diesem Fall keine Bürgermeister und Landräte die Sache verfolgen - vermutlich nichts.
Wenn man sich anschaut, von welchen Seiten die Besucher kommen, fällt eine Quelle besonders auf: Foren von militärbegeisterten "gefühlten" Kampfpiloten mit gefährlich klingenden Pseudonymen, für die nicht die amoklaufenden und -fliegenden Militärs ein Problem darstellen sondern unsere Berichterstattung.
Abschließend noch ein Gedanke, der sich einem beim Lesen des Artikels unweigerlich aufdrängt: Was wird unsere Bundeswehr sagen, wenn wir ohne Kriegserklärung (ist ja mittlerweile üblich) vom Militär eines "Schurkenstaats" überfallen werden, und wenn dieses Militär behauptet, es führe bloß Waffentests durch? Müssen wir dann davon ausgehen, dass die Bundeswehr ebenfalls "nicht zuständig" ist, und dass sich die Bürger bitte direkt an das Militär des Schurkenstaats wenden sollen?
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