Die durch nichts gerechtfertigte Arroganz der Bundeswehr, die letztlich nur wegen der von ihr so verachteten Zivilisten nicht verhungert, ist bekannt. Bei der Verteilung der Netzadressen des Internets der nächsten Generation schießt sie wieder den Vogel ab. Das britische Militär gibt sich mit einem /32-Netz zufrieden, was beim ipv6-Protokoll 2 hoch 96 Adressen ergibt, also etwa eine 8 mit 28 Nullen an einzeln adressierbaren Endgeräten. Unseren Helden reicht das natürlich nicht. Wahrscheinlich wollen sie jeden Benzinkanister in ein eigenes /64-Netz stellen, anstatt wenigstens ansatzweise ökonomisch zu planen. Damit wäre nach 4 Milliarden Benzinkanistern Schluss. Und das geht ja gar nicht.
Die einfachere Erklärung: Wegen ihrer gefühlt hervorragenden Leistungen bei der Erhöhung von Lebensqualität und Sicherheit in Deutschland, beim Stützen des Wahlfälschers in Afghanistan und beim Einsatz für Demokratie beim G8-Gipfel in Heiligendamm wollen sie bloß mehr Adressen als alle anderen bunkern. Wie lange wird es wohl dauern, bis sie wieder von "militärischer Notwendigkeit" faseln, dem Zauberwort bei Mangel an Argumenten?
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