Man kann es kaum glauben. Die BILD-Zeitung verbreitet pazifistische Botschaften. Die Taktik ist genial: Man nehme einen Unsympathen, der die 80 % der Deutschen beschimpft, die den Afghanistankrieg ablehnen. Dazu lässt man ihn noch diejenigen verspotten, die sich erfolgreich gegen militärischen Fluglärmterror gewehrt haben oder noch darunter leiden. Als Sahnehäubchen darf er nachschieben, dass ein lauter und giftiger Ballerplatz für (Angriffs-) Kriegsspiele der ganzen NATO wichtiger sei als Infrastruktur zur Nutzung von Windenergie. Das ist schon fast überzogen, aber die BILD möchte auch für einfach gestrickte Menschen verständlich sein. In dieser Form ist der Bericht für jeden als Hasspredigt eines enttäuschten Kriegstreibers zu erkennen. So bleibt man als Zeitung im Gespräch, verbrennt nicht die komplette Redaktion sondern nur einen Büroleiter und rüttelt das kriegsmüde Volk auf, das zu lange dem Alleingang der Regierungen und Parlamentarier kommentarlos zugeschaut hat.
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