Damit die Bundeswehr nicht versehentlich vergisst, neben Karriere und Technik auch die Problematik der Auslandskriege in Form von Angriffskriegen und die posttraumatischen Störungen der Soldaten zu erwähnen, dürfen sie in nordrhein-westfälischen Schulen nur noch zu Werbebesuchen kommen, wenn die Lehrer auch Besuch von Friedensinitiativen oder Kirchen einladen. Dann hoffen wir mal, dass die Lehrer so klug sind, nicht nur Kirchen einzuladen, die traditionell mit dem Krieg wenig Probleme haben. Hellmut Königshaus (FDP), Wehrbeauftragter des Bundestags, passt das überhaupt nicht. Da könnten ja Kritiker der Bundeswehr im Klassenraum ihre persönliche und vom Verteidigungsministerium abweichende Meinung vertreten. Kritik an der Bundeswehr ist für ihn natürlich gleichbedeutend mit dem Vorwurf des Militarismus, und das sei „völlig neben der Sache“. Übersetzt heißt das, dass er die Bundeswehr beim Werben lieber ungestört Märchen vom sauberen, moralisch einwandfreien Krieg verbreiten lassen möchte.
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