DIE RHEINPFALZ vom 22.03.2013: Heliport-Mannschaft wird halbiert
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Liest man diese Überschrift, kommt ein leiser Hauch von Freude auf, zu der in Wirklichkeit aber kein Anlaß besteht. Nach Aussage von Mark Heeter, Sprecher der Army Garrison Kaiserslautern, will die Army ihre auf dem Landstuhler Kirchberg stationierte Helikopter-Einheit bis zum Jahre 2016 wegen Neustrukturierung und Geldmangel halbieren. Demnach würden dann noch 50 Soldaten und etwa sieben Helikopter in Landstuhl verbleiben.
Genau hier steckt die Tücke im Detail. Wie uns lärmgeplagten Bürgern wohl bekannt ist, kann uns eins dieser Kriegsgeräte die nötige Ruhe rauben. Außerdem läßt Mr. Heeter verlauten, „die Auswirkungen auf die Hubschrauber stehen noch nicht fest“, bittet aber „um Geduld bis zum Jahr 2016“. An seine Adresse sei nun laut und deutlich gesagt: „Glauben Sie im Ernst, daß wir uns diese Lärmplage noch drei Jahre zumuten lassen? Glauben Sie wirklich, daß wir uns noch drei Jahre lang unsere Gesundheit, unseren Schlaf und unsere Lebensqualität durch Ihre Kriegshelden rauben lassen?“
Positiv ist die Aussage des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Landstuhl, Peter Degenhardt, zu werten. Er hält weiterhin daran fest, juristische Schritte zu prüfen. Seine Hoffnung auf Unterstützung seitens der amerikanischen Kommandeure kann jedoch nur als Scherz gedacht sein. Diese Lamettaträger verfolgen in der ihnen eigenen Arroganz nur die Ziele zur Erfüllung ihrer „Mission“, ohne jegliche Rücksicht auf die deutsche Bevölkerung! In Einem hat Herr Degenhardt Recht: „Bis 2016 fließt noch viel Wasser die Hembach hinunter.“ Nicht nur das, sondern es rieseln auch jede Menge Lärm- und Schadstoffemissionen über die hier lebenden Menschen herab.
Folgendes sei Mr. Heeter noch mitzuteilen: Erst wenn die gesamte Helikopter-Staffel und Militärmaschinerie hier in dieser Region abgezogen wird, kann die Bevölkerung aufatmen. Diese übergroße Militärpräsenz dient nicht – wie immer vorgegeben – humanitären Zwecken sondern der Vorbereitung und Durchführung von Kriegen.
An dieser Stelle noch ein Rat meinerseits an Herrn Heeter: Verschrotten Sie die eine Hälfte Ihrer Helikopter, die verbleibende restliche Hälfte könnte zu wahren humanitären Einsätzen genutzt werden. So z.B. zum Ausfliegen von Gefangenen aus Guantanamo Bay (sie sitzen seit Jahren ohne Anklage und ohne Verurteilung in diesem Schandfleck in Haft unter menschenunwürdigen Bedingungen), Rettung von Folteropfern in unzähligen, weltweit verbreiteten Foltergefängnissen (Renditions) der USA, Rettung von unschuldigen Zivilpersonen in den Kriegsgebieten, die durch US-amerikanische Bomben verstümmelt und lebenslang gezeichnet sind.
Vielleicht löst die unvorstellbare Verschuldung der USA unsere Probleme schneller als wir denken!
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