Artikel aus der Kolumne

• [02.06.2013]  Grüne Wärme fürs US-Depot

  Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich

  Kommandeur Lars Zetterstrom von der US-Armee und Bürgermeister Holz ga­ben am Mittwoch im US-Depot Miesau den Startschutz für das „in­no­va­ti­ve“ Projekt. DIE RHEINPFALZ berichtete darüber am 31. Mai 2013.

  Da ist doch dem rührigen und US-freundlichen Bürgermeister der Ver­bands­ge­mein­de Bruchmühlbach-Miesau wahrhaftig ein Coup gelungen. Sei­ne Ver­bands­ge­mein­de hat ein Biomethan-Blockheizkraftwerk auf dem Ge­län­de des Munitionslagers Miesau errichtet. Gegen Umweltschutz im All­ge­mei­nen ist ja nichts einzuwenden, und technische Neuerungen sind immer an­ge­bracht. Jedoch in diesem speziellen Fall bleibt eine große Verwunderung nicht aus.

  Zur Erklärung: Das Munitionsdepot in Miesau ist das größte Lager dieser Spe­zi­es der US-Streitkräfte. In diesem Depot lagern alle nur denkbaren Ar­ten von Munition jeglichen Kalibers. Es ist kein Geheimnis, daß dort auch Gift­gas und andere todbringenden Substanzen vorhanden sind. Mit anderen Wor­ten: Der Tod lagert unter der Miesauer Erde! Bis jetzt wurde niemals ge­prüft, ob all diese unterirdisch lagernden Behältnisse mit Giften überhaupt un­ver­sehrt sind. Diese Tatsache hat den so „vorbildlich im Umweltschutz“ agie­ren­den Bürgermeister Holz bis jetzt nicht gestört! Genauso wenig hat es ihn bis jetzt betroffen gemacht, daß von dieser deutschen Liegenschaft monatlich 900(!) Tonnen Munition in die Kriegsgebiete geflogen werden. Man braucht ga­ran­tiert nicht zu rätseln, was in diesen Einsatzgebieten mit dieser Munition geschieht! Dazu äußerte sich in all seiner Überheblichkeit ein ehemaliger Kom­man­deur der Air Base Ramstein mit folgenden Worten: „Jede Kugel, die den bösen Feind in den Kriegsgebieten trifft, stammt aus dem US-Depot Mie­sau!“ Wenigstens die­se Schweinerei wurde mal nicht von US-ame­ri­ka­ni­scher Seite geleugnet!

  Daß die US-Militärs ohne jegliche Zurückhaltung ihre völkerrechtswidrigen Krie­ge von deutschem Boden – vor unserer Haustür – vorbereiten und durch­füh­ren, ist wohl immer noch nicht in die Köpfe der devoten und US-hörigen Bür­ger­meis­ter in dieser Region gedrungen. Es wird keine Möglichkeit aus­ge­las­sen, sich mit diesen US-Kriegstreibern zu verbünden und in Pose zu stel­len.

  In diesem beschriebenen Fall sei Herrn Holz mitgeteilt, daß Kriege die größte öko­no­mi­sche und ökologische Katastrophe sind und waren. Was ist ge­gen die­se un­vor­stell­ba­re Umweltzerstörung die Installation eines Block­heiz­kraft­wer­kes? Die unter der Erde befindlichen Gefahren für die Men­schen und die Umwelt wer­den ignoriert!

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