Artikel in DIE RHEINPFALZ vom 22. Juni 2013
Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
„Ich würde jeden retten, egal woher“ – US-Soldaten auf Besuch der Helikopter-Einheit in Landstuhl
Mit dieser großspurigen Aussage beginnt eine neue Runde im Dauerthema „Helikopter“. Den Verantwortlichen dieser US-Einheit wurde bewußt, daß die vom täglichen und nächtlichen Übungslärm betroffenen deutschen Bürger nicht mehr länger bereit sind, diese unnötige Belastung länger hinzunehmen. Um jegliche Argumentation gegen diese unverschämte Zwangsbeschallung gleich im Keime zu ersticken, griff man von US-Seite nun zur Tränendrüsennummer.
Auf Einladung der US-Army kam eine Gruppe von ehemaligen amerikanischen Soldaten, die in den Kriegen im Irak und in Afghanistan zum Teil schwer verletzt wurden, zu Besuch in die Westpfalz. Angeblich wollten sich die Veteranen bedanken, daß ihnen während ihrer Front-Einsätze das Leben gerettet wurde.
Um diese Geschichte wirkungsvoll darzustellen, mußte auch noch ein Bild herhalten, das einen beinamputierten GI in Großaufnahme vor dem Helikopter zeigt und ein Rettungssanitäter ihm eine Beinprothese reicht. Es wurde nicht versäumt, in einem halbseitigen Artikel ausführlich zu beschreiben, wie diese armen Soldaten in den Kriegsgebieten verwundet wurden. Auch der gut gewählte Satz „Ich liebe Deutschland, es gibt viel Kultur – und ich bin mit einer Deutschen verheiratet“ durfte bei dieser Inszenierung natürlich nicht fehlen!
Dem Leser soll damit suggeriert werden, wie unverzichtbar diese Helikopter-Einheit für humanitäre Zwecke ist. Indirekt beinhaltet dieser – wie für die US-Militärs üblich – völlig überzogene Artikel die Aufforderung an deutsche Beschwerdeführer, endlich ihre Nörgeleien über diesen Lärm einzustellen. Ein Anwohner, der mehrmals in der Nacht von diesem Dauergedröhne aufgeweckt wird oder auch tagsüber keine ruhige Minute mehr hat, soll sich dann wahrscheinlich die Kriegsverletzten vor Auge führen, damit er endlich diese dreisten Belastungen verstehen und akzeptieren lernt. Mit anderen Worten, mit dieser Tränendrüsengeschichte versucht man deutsche Bürger mundtot zu machen!
Nicht minder unverschämt ist die Aussage des US-Pressesprechers, Mister Mark Heeter – allseits bekannt als Abwiegler und Schönredner – wenn es um Ausreden für die US-Arroganz geht. Er meinte verständnislos, so wie es seine Art ist: „Nachtflüge sind für die US-Army prinzipiell unverzichtbar.“ Bravo, Mr. Heeter, damit haben sie aber die Rechnung ohne die betroffenen Menschen gemacht!
An dieser Stelle sei grundsätzlich ausgeführt: Würden die USA nicht weltweit völkerrechtswidrige Kriege anzetteln und durchführen, hätten sie auch keine verletzten und getöteten Soldaten zu beklagen! Würden unsere Regierung und deutsche Politiker das Grundgesetz kennen und anwenden, dürften diese Angriffskriege weder auf deutschem Boden vorbereitet noch durchgeführt werden. Genauso wenig ist es gesetzlich erlaubt, US-Soldaten aus den Kriegsgebieten hier auf deutschem Boden zu behandeln – sie müßten interniert werden!
Es ist eine Schande für unser Land, daß unsere Politiker US-Militärs bei grundgesetzwidrigen Handlungen gewähren lassen! Es ist eine noch größere Schande, daß diese Politiker unser Grundgesetz einfach ignorieren!
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