Artikel aus der Kolumne

• [30.07.2014]  Grausiger Fund auf der Air Base Ramstein

  Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich

  Zu den of­fi­zi­el­len Nach­rich­ten gibt es fol­gen­des zu er­gän­zen: Wie ver­zwei­felt und per­spek­tiv­los müs­sen sich Men­schen – ge­ra­de jun­ge – in den afri­ka­ni­schen Län­dern fühlen, daß sie ihr Le­ben ris­kie­ren – und in die­sem Fall auch ver­lie­ren – um aus die­sem Elend her­aus­zu­kom­men! Es berührt mich sehr und macht mich un­end­lich trau­rig, so et­was zu le­sen.

  Gleich­zei­tig wütend macht mich die Be­richt­er­stat­tung über die­ses Vor­komm­nis. In üb­li­cher Ma­nier wur­de von den Me­di­en wie­der so be­rich­tet, daß die Hin­ter­grün­de sol­cher Tragö­di­en nicht ans Ta­ges­licht kom­men. So hieß es z.B. in den SWR-Nach­rich­ten: „[…] das Flug­zeug be­fand sich auf ei­ner Rou­ti­ne-Mis­si­on […]“. Klar, ist es ei­ne „Rou­ti­ne-Mis­si­on“ für die US-Kriegs­trei­ber, wenn man die­se afri­ka­ni­schen Län­der mit Waf­fen be­lie­fert und da­mit so­ge­nann­te Re­bel­len un­ter­stützt, was wie­der­um die Le­bens­grund­la­gen der not­lei­den­den Be­völ­ke­rung völ­lig zer­stört! Mit kei­nem Wort wur­de die kriegs­trei­be­ri­sche und schänd­li­che Rol­le der US-Mi­litärs, ge­ra­de auf die­sem Kon­ti­nent, er­wähnt! Daß die­se Flü­ge von deut­schem Bo­den (US-Kriegs­flug­ha­fen Ram­stein) statt­fin­den, ver­stößt ge­gen un­ser Grund­ge­setz!

  Wei­ter wur­de in den SWR-Nach­rich­ten be­kun­det: „[…] die US-Streit­kräf­te über­ge­ben den Leich­nam den deut­schen Er­mitt­lungs­behör­den […]“, d.h. die deut­sche Staats­an­walt­schaft soll in die­sem Fall er­mit­teln. Das ist ein Skan­dal, ei­ne rie­si­ge Un­ge­rech­tig­keit und für deut­sche Bür­ger nicht hin­nehm­bar. Wenn es um Straf­an­zei­gen ge­gen US-Mi­litärs geht, WEIGERT sich die deut­sche Staats­an­walt­schaft in den meis­ten Fäl­len, über­haupt Er­mitt­lun­gen an­zu­stel­len. Unzäh­li­gen die­ser An­zei­gen von Mit­strei­tern z.B. we­gen Kör­per­ver­let­zung durch stän­di­ge Lärm­ver­ur­sa­chung der US-Be­sat­zer wur­de von deut­schen Staats­an­wäl­ten nie­mals nach­ge­gan­gen. Wahr­schein­lich woll­te man die „gu­te Freund­schaft“ zu den US-Kriegs­trei­bern nicht ge­fähr­den! Es ist für mich nicht zu er­klären, wie­so in die­sem Fall die deut­sche Staats­an­walt­schaft er­mit­teln soll? Von den Kos­ten, die wie­der mal der deut­sche Steurzah­ler tra­gen muß, ganz zu schwei­gen!

  Ich möch­te noch ein­mal be­to­nen, das furchba­re Schick­sal die­ses Jun­gen macht mich fas­sungs­los! Vor al­len Din­gen gilt mein Mit­ge­fühl auch den An­gehö­ri­gen, die glaub­ten, daß ihr Kind es durch die­se il­le­ga­le Flucht ein­mal „bes­ser hat!“

  Min­des­tens ge­nau­so fas­sung­los macht mich die Vor­ge­hens­wei­se der deut­schen Behör­den in die­ser Sa­che, denn da­durch ist mir wie­der ein­mal klar ge­wor­den: Wenn es um Recht oder Ge­rech­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit den US-Mi­litärs geht, hat der deut­sche Bür­ger das Nach­se­hen! Das heißt im Um­kehrschluß, deut­sche Er­mitt­lungs­behör­den wer­den tätig, wenn es um die Be­lan­ge und Wün­sche der USA geht, deut­sche Mit­bür­ger blei­ben mit ih­ren Straf­an­zei­gen ge­gen US-Be­sat­zer außen vor!

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