In Landstuhl knattert das US-Militär in den Sommermonaten zu Übungszwecken mit Hubschraubern wie selbstverständlich noch nach Mitternacht herum. Da auch in Landstuhl die Bereitschaft sinkt, sich wegen Kriegsübungen des US-Militärs krank machen zu lassen, reißen die Proteste nicht ab. Nun reagiert das US-Militär. Der Kommandeur Hutchinson teilt dem Landstuhler Bürgermeister Grumer mit, dass folgende Maßnahmen zur Lärmreduzierung ergriffen werden:
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Keine. Jedenfalls keine verbindlichen. Er „stellt in Aussicht“, dass die Hubschraubereinheit „nicht vorhat“, in den Sommermonaten nach Mitternacht zu üben, falls keine „besonderen militärischen Situationen“ vorliegen. Wir können aufgrund unserer Erfahrung mit dem Militärjargon die passende Übersetzung anbieten: „Wenn wir nicht fliegen wollen, fliegen wir nicht, sonst schon.“ Alleine die Beschränkung der Überlegungen auf die Zeit nach Mitternacht zeigt die unglaubliche Arroganz und Rücksichtslosigkeit des US-Militärs. Bürgermeister Grumer traut sich gerade noch, nicht auf die Knie zu fallen sondern lediglich aufzuzeigen, dass diese angedachte Vielleicht-Maßnahme ein Schritt auf dem richtigen Weg ist. Er hätte wenigstens klarstellen müssen, dass dieser Weg nun in Riesenschritten gegangen werden und spätestens 2011 mit Übungslärm nach 17.00 Uhr endgültig Schluss sein muss. Wie sonst will er die Gesundheit seiner Bürger wenigstens minimal schützen?
Immerhin wiederholt Grumer, dass die Amerikaner ihre Hubschrauber gleich mitnehmen können, wenn sie das Hospital verlagern. Für eine Region, deren Politiker zum großen Teil noch den sofortigen Hungertod befürchten, wenn das US-Militär weggeht, ist diese Äußerung durchaus beachtlich.
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