Die Luftpost vom 07.01.2013 beschäftigt sich damit, wie der Leiter des Referats Umweltschutz der Stadt Kaiserslautern die Messung militärischen Fluglärms und die Untersuchung von vermutlich mit Flugzeugtreibstoff kontaminierten Fischteichen einschätzt. Sie bezieht sich auf einen Artikel in der Rheinpfalz vom 04.01.2013 mit der Überschrift „Fluglärm: Stadt stellt Messungen ein”, den unser Vorstandsmitglied Horst Emrich bereits kommentiert hat. Unser Leser Heinz Göres hat uns seinen Leserbrief an die Zeitung zur Veröffentlichung zugeschickt:
Leserbrief an DIE RHEINPFALZ
Sehr geehrte Damen und Herren,
es zeugt von einem erheblichen Maß an „Bürgernähe”, wenn der Leiter des
Referats Umweltschutz die Fluglärm und Umweltzerstörung durch das
amerikanische Militär herunterspielt, die betroffenen Bürger süffisant
als „sehr lärmempfindlich” hinstellt und stattdessen andere Quellen als
vorgebliche Hauptursache für Lärm in unserer Heimatstadt hervorhebt –
als ob die Belastung durch Fluglärm dadurch weniger schädlich würde.
Jeder Arbeitsmediziner würde ihn eines Besseren belehren.
Statt fortwährend die Aktivitäten des amerikanischen Militärs und die
damit verbundenen Lärmbelastungen zu verharmlosen, sollten sich unsere
Stadtväter endlich für eine Entlastung der Region stark machen. Ein
erster Schritt wäre eine Einstellung der Nachtflüge, denn gerade
nächtliche Lärmereignisse führen erwiesenermaßen zu erheblichen
gesundheitlichen Folgen, wie einem Anstieg der
Herz-Kreislauferkrankungen in der betroffenen Bevölkerung.
Weiterhin ist es unbegreiflich, wieso zusätzlich zum regulären
Flugbetrieb auch noch Übungsflüge von Transport- wie Kampfflugzeugen
über unserer Region stattfinden müssen. Jeder Bewohner der Region kennt
z.B. die regelmäßigen Übungsrunden der C130 Herkules oder die oft
tagelangen andauernden Luftmanöver, welche die ganze Region mit einem
fortwährenden Dröhnen erfüllen. Auch hier könnten sich die Stadtoberen
dafür einsetzen, die Überflüge auf das minimal nötige Maß, also den
reinen Transportbetrieb zu reduzieren.
Stattdessen demonstriert die Stadtverwaltung durch das Einsparen der
Lärmmessungen plakativ, dass es doch viel bequemer ist, das Problem zu
überhören.
Zusätzlich zur exorbitanten Lärmbelastung wird durch die Aktivitäten des
Militärs auch unsere Luft und unser Grundwasser verseucht. Die aktuelle
Diskussion um das Fischsterben im Japanischen Garten und in privaten
Gartenteichen berührt hier nur die Spitze des Eisbergs. So ist der von
der US-Luftwaffe eingesetzte Treibstoff JP8 – wie sogar vom Hersteller
Chevron eingeräumt – mit verschiedenen hochgiftigen, erbgutschädigenden
und krebserregenden Additiven versehen. Selbst wenn kein Treibstoff über
der Stadt abgelassen wird, kennen die Abgase von Flugzeugtriebwerken,
die häufig auf dem technischen Stand der 50er Jahre sind, keine Grenzen!
Mit freundlichen Grüßen
Heinz Göres
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