Sieger im Triathlon der militärischen Kernkompetenzen ist derzeit der Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz mit seinem für Zivilisten unerreichbar hoch schwebenden Leiter Andreas Korb und seinen Bruchpiloten. Ihnen gehören die Nacht und der Tag, die Luft und der Boden. So ist jedenfalls das Verständnis des bei Fragen der Verhältnismäßigkeit orientierungslosen Fliegerhorstes.
Apropos Orientierung: Dazu brachen sie zu einem Orientierungsmarsch der Schwierigkeitsstufe „Büchel“ auf: entlang einer Bundesstraße. Nicht dass sie sich im Wald verlaufen. Allerdings auf der rechten Straßenseite und im Dunkeln. Die Aktion führte zu einem schweren Unfall mit einem Zivilisten und mehreren Soldaten. Ist vielleicht jetzt endlich ein Hauch eines Anflugs von Einsicht wahrzunehmen, dass diese Idee nur begrenzt genial war, so wie der fünfte erfolglose Landeversuch oder der sportliche Anflug ihrer Kameraden mit vorzeitigem Ausstieg? „Ein Teil der Marschkolonne sei auf dem Grünstreifen gelaufen, der andere auf der Fahrbahn. […] Diese Soldaten seien von dem Auto angefahren worden. Die 17-köpfige Gruppe sei vorschriftsmäßig entlang des rechten Straßenrandes marschiert.“
Keine weiteren Fragen. War ja wie immer alles in Ordnung, alles genehmigt, und keiner ist schuld – außer dem bösen Zivilisten.
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