Kreis Cochem-Zell bestätigt durch seine Klage offiziell die Existenz von Atombomben in Büchel
Eine Region, die außer Militär kaum etwas kennt und auch nichts kennen will, der Schmuddelteil von Rheinland-Pfalz, die Linie der Militärversteher und -Umarmer zieht sich von Cochem über Idar-Oberstein, Baumholder, Kusel bis Kaiserslautern. Energie findet man dort vor allem halbseidener Art: Wenn es darum geht, vom Militär verursachte Schäden unter den Teppich zu kehren und Kritiker der massiven Militärpräsenz mundtot zu machen.
Derzeit reicht der Mut im Kreis Cochem-Zell gerade noch so weit, einen Verteiler von Flugblättern vor Gericht zu zerren, weil er angeblich die Soldaten dazu aufgefordert habe, Dienstgeheimnisse über die dort stationierten US-Atombomben zu verraten. Wohlgemerkt: Nicht das Verteidigungsministerium klagt, sondern die Kreisverwaltung. Gefühlt ist man dort eins mit dem Militär. Ja was denn nun, lieber Landrat Manfred Schnur, lieber leitender Kreisverwaltungsdirektor Bernd Heimes? Sind die geliebten US-Atombomben in Büchel, deren Existenz Ihr nun offiziell bestätigt habt, denn nun das Geilste seit geschnittenem Brot oder nicht? Glaubt Ihr etwa, dass die Russen das Raketenziel Büchel sofort aus den Zielcomputern entfernen, wenn dort keiner Flugblätter verteilen darf? Oder ist es Euch schlicht peinlich, dass von Büchel aus der Atomkrieg in Europa starten wird?
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