Er wollte doch nur ein bisschen randalieren und Bomben abwerfen. Aber er hat gemerkt: Wenn man nur ein Triebwerk hat, und das nicht geht, dann hat man keins mehr und stürzt ab. Wie beim Starfighter. Die Presse berichtet ausführlich, und am wichtigsten ist natürlich, dass der US-Pilot nur leicht verletzt wurde. Na dann ist ja alles gut. „Darüber hinaus wurde niemand verletzt“, schreibt der Nordbayerische Kurier. Die zwei unfreiwilligen Augenzeugen mit Rauchgasvergiftungen zählen nicht. Die Folgen werden sie eh erst in Monaten oder Jahren so richtig spüren, denn eine F-16 ist eine einzige krebserregende Gifthalde, besonders wenn sie brennt. Wir empfehlen den Vergifteten, sich alles vom Amtsarzt bestätigen zu lassen, damit sie in den Rechtsstreitigkeiten der folgenden Jahre wenigstens ein bisschen was an Nachweisen haben. Ach ja, „an der Unfallstelle kippen reihenweise Feuerwehrleute um“. Das sind uns die Kapriolen unserer US-Freunde doch wert, oder?
Was bleibt? Vergiftetes Erdreich und hoffentlich keine der sechs durchaus gefährlichen Übungsbomben, nach denen noch gesucht wird. Die Kosten der Entseuchung, ja wer wird die wohl tragen? Die Bürger in Deutschland müssen weiterhin mit dem Risiko leben, das Kampfjetübungen über besiedeltem Gebiet darstellen. Denn im Gegensatz zu den Piloten können die Menschen am Boden nicht mal eben aussteigen. Jetzt seht Ihr aber auch, wie wichtig es ist, dass unsere lieben US-Freunde hier und nicht über der Wüste von Nevada oder über der Nordsee üben. In Nevada hätte er bestimmt Durst gelitten, und in der Nordsee wäre er nass geworden. Das Wohlergehen ausländischer Kampfjetpiloten ist eben das Wichtigste, auch in Bayern. Oder hört man etwa von der dortigen Landesregierung Kritik an den Kampfjetübungen über den Köpfen ihrer Bürger? Die wird eher versuchen, die US-Bombenabwürfe heimlich zum Bombodrom in Baumholder zu mauscheln, statt öffentlich Kritik am Kampfjetwahnsinn zu üben.
Übrigens: Die Spangdahlemer Piloten machen auf dem Weg zwischen Spangdahlem und Grafenwöhr gerne einen Umweg über das Saarland. Warum? Weil sie’s können.
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