Der Alltag in unserer Region besteht aus mehreren Lärmwellen mit je einer ein- bis zweistelligen Anzahl an Kampfjets. Dazu kommen noch Hercules-Runden und besondere Ereignisse wie Tiefflüge und Überschallknalle mit weinenden Kindern und Verletzten. Es gibt also vieles, was eine Beschwerde rechtfertigt, und das jeden Tag. Das Militär denkt in anderen Kategorien. Dort erwartet man, dass sich ein Bürger ein Mal im Jahr beschwert, darüber aufgeklärt wird, dass dieser Lärm bei uns ein Naturgesetz sei, und dann Ruhe gibt. Dass sich Menschen jeden Tag beschweren, an dem sie stundenlang mit Kampfjet-, Hercules- und Hubschrauberlärm drangsaliert werden, findet man dort übertrieben bis anmaßend.
Wir empfehlen pro Ereignisart (Kampfjetlärm, Transporter- und Hubschrauberlärm, Überschallknalle) eine Beschwerde pro Tag – dies aber konsequent. Maßstab ist die persönliche Betroffenheit. Wurde man z.B. nicht von Hercules-Lärm gestört, sollte man sich fairerweise auch nicht darüber beschweren. Über einen Überschallknall sollte man sich nur beschweren, wenn man ihn selbst abbekommen hat, oder wenn man sich für ein Familienmitglied, z.B. ein Kind, beschwert, das darunter gelitten hat. Dass einem niemand verbieten kann, sich bei mehreren Lärmwellen pro Tag auch mehrmals zu beschweren, sollte unmittelbar einsichtig sein. Findet Euren eigenen Weg. Aber lasst Euch niemals einreden, dass Ihr das Problem seid. Wer das Problem ist, haben wir abschließend geklärt.
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