Landrat Paul Junker versteht immer noch nicht, dass es keine Belohnung gibt
Wir brauchen kein neues US-Lazarett in Weilerbach. Die USA brauchen höchstwahrscheinlich auch keins. US-Geld ist nämlich noch gar keins bewilligt. Das Verteidigungsministerium, zumindest die Chargen unterhalb des Verteidigungsministers, sind allerdings so heiß auf den Bau wie Landrat Paul Junker (CDU). Der letztgenannte glaubt sogar noch, dass es vom Staat eine Belohnung für Still- und Wohlverhalten gibt, denn schließlich sollen der Region Wald geraubt und eine mutmaßliche Giftwasserblase „aus den Augen, aus dem Sinn“ zubetoniert werden. Die Belohnung soll aus Geld bestehen, das vom Bund für Straßenbaumaßnahmen zugeschossen wird, die gar nicht ursächlich mit dem Bau des Lazaretts zusammenhängen. So hat der gute Paul Junker den Staatssekretär Bomba verstanden – man versteht halt, was man gerne verstehen will. Realistischer sieht Alexander Ulrich (Linke) die Sache: Es sei nur folgerichtig, dass der Bund keine Straßen rund um die US-Einrichtung bezahlen wird. Andreas Markus (Grüne des Kreises) erwartet von der Kreisverwaltung, den betroffenen Gemeinden und dem Land den Mut, die „Reißleine zu ziehen“, zumal der Kreis Kaiserslautern das Armenhaus von Rheinland-Pfalz ist, d.h. der am höchsten verschuldete Kreis.
Paul Junker „reibt sich die Augen“ laut dem Artikel in der heutigen Rheinpfalz. Genaugenommen sagt er „man reibt sich die Augen“. Damit hat er recht. Nach den jahrelangen Märchen der Politiker vom „Wirtschaftsfaktor“ des US-Militärs, mit dem sie den Lärmterror und die Vergiftung unserer Umwelt rechtfertigten, muss man sich in der Tat die Augen reiben. Wo ist denn nun das angebliche viele Geld der US-Amerikaner hin? Fragt die SPD! Fragt die CDU! Fragt die Landesgrünen! Wo ist er denn, der Wirtschaftsfaktor? Alles was die Region hat, ist Tag und Nacht Lärmterror und vergiftetes Grundwasser. Zeit, die Reißleine zu ziehen, nicht?
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